Künstlicher Süßstoff: Sicher oder giftig? Gibt es natürliche Alternativen?

Geschrieben von Cassi O'Brien

In den letzten Jahrzehnten sind uns die Gefahren eines übermäßigen Zuckerkonsums immer bewusster geworden. Man könnte sogar argumentieren, dass die steigenden Zahlen von Diabetes und Adipositas in direktem Zusammenhang mit der Menge an Zucker steht, den Nahrungsmittelkonzerne unseren Lebensmitteln zusetzen. Während wir uns dessen immer bewusster werden und begonnen haben, zuckerhaltige Produkte zu vermeiden, sind die Lebensmittelhersteller auf den fahrenden Zug aufgesprungen und entfernen nach und nach den Zucker aus ihren Produkten. Das ist doch sicher eine gute Sache, oder? In einer Hinsicht ist das toll, weil wir mehr Optionen haben, wenn wir versuchen weniger Zucker zu uns nehmen. Wenn wir uns allerdings anschauen, was genau diesen Produkten anstelle von Zucker hinzugefügt wird, wird klar, dass diese neuen zuckerfreien Lebensmittel möglicherweise kein Stück gesünder sind als ihre zuckerhaltigen Gegenstücke. Künstlicher Süßstoff kann mitunter sogar gefährlicher sein als Zucker! Allgemein kann man sagen, dass wir Menschen Dinge mögen, die süß schmecken. Zucker ist lecker und wenn Sie daran gewöhnt sind und er plötzlich aus Lebensmitteln entfernt wird, kann der Geschmack dramatisch darunter leiden. Es muss also ein Ersatz her, damit wir diese Lebensmittel weiterhin genießen können. Der Nachteil dieser Ersatzstoffe ist, dass es sich dabei für gewöhnlich um künstlich hergestellte Substanzen handelt oder Substanzen, die normalerweise nicht in größeren Mengen in Lebensmitteln vorkommen. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es fünf gebräuchliche Zuckerersatzstoffe, die häufig in den Zutatenlisten von Lebensmitteln auftauchen: Aspartam, Neotam, Acesulfam-K, Sucralose und Saccharin. Aspartam Dieser Süßstoff ist bei weitem der am häufigsten verwendete. Er kommt in einer Vielzahl von Diät-Lebensmitteln zum Einsatz, einschließlich Diät-Softdrinks. In den letzten Jahren ist die Popularität des Süßstoffs aus Sorge um dessen gesundheitliche Auswirkungen stark zurückgegangen. Und diese Sorgen sind nicht unbegründet. Aspartam ist eine Kombination von Phenylalanin, Asparaginsäure und Methanol. Sowohl Phenylalanin als auch Asparaginsäure wirken sich auf das Gehirn aus und können zu neurologischen Erkrankungen, Gemütsstörungen und Gedächtnisstörungen beitragen. Noch alarmierender ist die Tatsache, dass Phenylalanin zu Diketopiperazin metabolisiert wird – ein bekanntes Karzinogen. Obwohl bisher keine direkte Verbindung zwischen Aspartam und Krebs beim Menschen festgestellt wurde, fand eine Studie im Jahr 2005 heraus, dass es bei Ratten Lymphom und Leukämie verursacht. Ein Nebenprodukt der Umwandlung von Aspartam ist Formaldehyd, ein chemischer Stoff, der hauptsächlich als einer der Bestandteile von Balsamierflüssigkeit bekannt ist. Zwar eignet dieser sich hervorragend zum Einbalsamieren, er sollte jedoch nicht von lebenden Menschen aufgenommen werden. Laut dem US-amerikanischen National Cancer Institute ist Formaldehyd stark karzinogen und steht in Verbindung mit einer Reihe verschiedener Krebsarten. Neotam Neotam könnte auch gut als Aspartam 2.0 beschrieben werden. Es wird mithilfe derselben chemischen Formel hergestellt, die auch in Aspartam vorkommt, Allerdings wird dieser Mischung noch 3,3-Dimethylbutyraldehyd hinzugefügt. Mithilfe dieses Stoffs sollen mögliche Gesundheitsprobleme durch Phenylalanin verhindert werden. Der Zusatz solle die Zersetzung des Phenylalanins nach der Aufnahme in den Körper unterbinden. Jedoch glauben einige Gesundheitsexperten, dass Neotam sogar schlimmer sein könnte als Aspartam. Nicht nur besitzt Neotam einige derselben Risiken wie Aspartam, einschließlich der Produktion von Formaldehyd als Nebenprodukt der Metabolisierung. Das für Neotam charakteristische 3,3-Dimethylbutyraldehyd ist auch nicht gerade gesundheitsfördernd. Es ist hochentzündlich und als Reizstoff bekannt, der potentiell zu Haut-, Augen- und Atemproblemen führen kann. Sucralose Im Gegensatz zu den anderen Süßstoffen auf dieser Liste wird Sucralose tatsächlich aus Zucker hergestellt. Sie wird erzeugt, indem Zucker mithilfe eines industriellen Verfahrens chloriert wird. Die Gefahren von Sucralose rühren von dem bei diesem Prozess verwendeten Chlor her. Trotz Behauptungen, das bei der Herstellung von Sucralose verwendete Chlor sei harmlos und dem in Tafelsalz enthaltenen sehr ähnlich, gleicht die chemische Struktur eher dem in  Dichlorodiphenyltrichloroethan (DDT) vorkommenden Chlor. DDT ist ein Pestizid, das in vielen Ländern aufgrund seiner stark toxischen und potentiell krebserregenden Eigenschaften verboten wurde. Zudem wurde berichtet, dass Sucralose einige Nebenwirkungen besitzt. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Muskelschmerzen, Verdauungsstörungen, Hautreizungen und verstärkte Entzündungswerte.

Saccharin als Süßstoff Ersatz

Saccharin wird aus Benzoesäuresulfimid hergestellt und stand aufgrund der Ergebnisse mehrerer Studien aus den 1970er Jahren einst im Verdacht Blasenkrebs zu verursachen. Diese Studien zeigten einen Anstieg der Blasenkrebsrate bei Ratten, die mit Saccharin gefüttert wurden. Folgestudien kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass der Mechanismus, durch den Saccharin die Krebsbildung bei Ratten fördert, aufgrund biologischer Unterschiede beim Menschen nicht auftritt. Obwohl Saccharin nicht krebserregend ist, ist es nicht ungefährlich. Zwar wird es als Zuckerersatz verwendet, jedoch kommen die Vorteile des Zuckerverzichts im Falle von Saccharin möglicherweise gar nicht zum Tragen. In der Tat gibt es Hinweise darauf, dass der Süßstoff den Blutzuckerspiegel erhöht, sodass dessen Konsum ähnliche Auswirkungen wie der von Zucker hat. Aufgrund der möglichen gesundheitlichen Probleme im Zusammenhang mit Saccharin wird empfohlen, dass Säuglinge, Kinder und schwangere Frauen diesen nicht zu sich nehmen sollten. Acesulfam – K Dieser Süßstoff ist eine Mischung aus Kaliumsalz und Methylenchlorid. Da es sich um ein Karzinogen handelt, ist die Verwendung von Methylenchlorid (auch bekannt als Dichlormethan) hier besonders besorgniserregend. Ähnlich wie bei Aspartam wurde keine direkte Verbindung zwischen dem Süßstoff und Krebs bei Menschen festgestellt, die Studien werden jedoch stark diskutiert. Es gibt Hinweise darauf, dass die Studien nicht unter Verwendung von Methoden durchgeführt wurden, die in der Lage wären, eindeutige Ergebnisse zu erzielen. Krebsexperten haben sich gegen die Klassifikation von Acesulfam-K als sicherer Lebensmittelzusatzstoff ausgesprochen. Martin Schneidermann, der ehemalige stellvertretende Direktor für Feldstudien und Statistiken am US-amerikanischen National Cancer Institute, bezog ebenfalls Stellung zu dem Thema: „Ich bin der Auffassung, dass die Studien und deren Datenanalyse schwere Mängel aufweisen. Es sind neue und ordnungsgemäß konzipierte, durchgeführte und analysierte Tests notwendig. Die Folge schlechter Tests ist, dass es schwerer ist tatsächliche Wirkungen festzustellen. Trotz der geringen Qualität der Ihnen vorliegenden Studien bin ich der Auffassung, dass es Hinweise auf die Karzinogenität [von Acesulfam – K] gibt.“ Schneidermans Ansichten werden durch Aussagen Franklin E. Mirers gestützt. Mirer ist Mitglied im Rat der wissenschaftlichen Berater des National Toxicology Program. Im Bezug auf die Forschungsergebnisse zu Acesulfam-K kam er zu folgendem Schluss: „Diese Studien sind nicht geeignet, um das karzinogene Potential der Verbindung zu beurteilen. Angesichts der mangelhaften Studienplanung und -Durchführung, welche eine mögliche karzinogene Wirkung verschleiern würden, gab es in mehreren Studien mindestens uneindeutige Hinweise auf karzinogene Aktivität.“ Obwohl diese Studien den Süßstoff also nicht offiziell mit Krebs in Verbindung gebracht haben, gibt es mehr als genug Grund zur Skepsis gegenüber Acesulfam-K. Es stellt sich die Frage: Gibt es überhaupt sichere Zuckerersatzstoffe? Allgemein sind natürliche Süßstoffe die gesündesten, allerdings besitzt jeder von ihnen Nachteile. Viele Ersatzstoffe sind viel süßer als Zucker. Das ist gut, weil Sie dadurch viel weniger davon verwenden, allerdings kann dies auch dazu führen, dass Ihr Körper sich nach etwas süßerem sehnt und Ihnen normale Lebensmittel nicht süß genug schmecken. Wie alles andere auch sollte natürlicher Süßstoff im Rahmen einer gesunden Ernährung in Maßen konsumiert werden. Allerdings ist dieser Nachteil im Vergleich mit den oben aufgeführten künstlichen Süßungsmitteln nicht so gravierend. Aktuell gibt es zwei natürliche Süßstoffe, die Sie in fast jedem Supermarkt finden können und die eine gesunde Alternative zu künstlichen Ersatzstoffen darstellen. Bevor Sie also nach dem sichersten künstlichen Süßstoff suchen, nehmen Sie einfach einen natürlichen! Stevia Reines Stevia ist 100% natürlich. Es wird aus den Blättern der Stevia-Pflanze extrahiert und ist extrem süß. Obwohl es einer der sichereren Zuckerersatzstoffe ist und erwiesenermaßen weitere Gesundheitsvorteile im Bezug auf die Absenkung des Blutzuckerspiegels und des Blutdrucks besitzt, sollte es dennoch in Maßen konsumiert werden, da größere Mengen die positiven Effekte von Stevia negieren können. Es gibt Befürchtungen, dass eine höhere Dosis die Wirkung bestimmter Medikamente beeinträchtigten könnte. Wenn es nicht übermäßig konsumiert wird, scheint es jedoch kein Risiko darzustellen. Luo Han Guo Im englischen Sprachraum auch als „Monk Fruit“ bekannt, wird dieser Süßstoff in Asien bereits seit Jahrhunderten verwendet. Er wird aus dem Saft der Luo Han Guo-Frucht hergestellt und besitzt bis heute keine bekannten Nebenwirkungen. Da sie auf dem kommerziellen Markt recht neu ist, gibt es nicht viele Studien mit menschlichen Teilnehmern zu den Effekten der Frucht als Süßstoff. Tierstudien haben jedoch gezeigt, dass der Konsum bei diabetischen Ratten zu einer Verbesserung des Blutzuckerspiegels und des Lipidprofils führte. Weitere Studien sind notwendig um festzustellen, ob diese Wirkung auch bei Menschen auftritt, die Ergebnisse sind jedoch vielversprechend. Im Gegensatz zu den meisten anderen Zuckerersatzstoffen auf dieser Liste scheint Luo Han Guo in keiner Weise toxisch zu sein, was es zum sichersten aktuell erhältlichen Süßstoff macht.

Quellen:

Formaldehyde and Cancer Risk. (2011, June 10). Retrieved February 02, 2016, from http://www.cancer.gov/about-cancer/causes-prevention/risk/substances/formaldehyde/formaldehyde-fact-sheet Frankieleon. (n.d.). Choose You This Day. Retrieved from https://www.flickr.com/photos/armydre2008/ (Originally photographed 2009, October 21) Neotame: An Artificial Sweetener More Toxic Than Aspartame. (n.d.). Retrieved February 02, 2016, from http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2012/03/28/neotame-more-toxic-than-aspartame.aspx Saccharin. (n.d.). Retrieved February 02, 2016, from http://www.diabetes.co.uk/sweeteners/saccharin.html Sample Quotes From Cancer Experts‘ Letter On Acesulfame Testing. (n.d.). Retrieved February 02, 2016, from http://www.cspinet.org/reports/asekquot.html Soffritti, M., Belpoggi, F., Esposti, D. D., & Lambertini, L. (2005). Aspartame induces lymphomas and leukaemias in rats a. European Journal of Oncology,10(2), 107-116. Retrieved February 2, 2016.

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