Omega-3 und Schwangerschaft

Geschrieben von Cassi O'Brien

Schwanger zu sein kann unheimlich sein, uns zuversichtlich machen, Sorgen bereiten, Anlass zur Freude sein und manchmal auch überraschen. Sie kann ein entscheidender Moment im Leben einer Frau sein und der Beginn einer Familie. Für die meisten Frauen ist es nicht schwierig, schwanger zu werden. Für andere kann der erste Schritt auf dem Weg zu Mutterschaft voller Hürden sein. Bestimmte Gesundheitsprobleme und Lifestyle-Faktoren können eine erfolgreiche Empfängnis verhindern. Die Ernährung, einschließlich des Konsums von Omega-3-Fettsäuren, ist ein besonders wichtiger Faktor. der die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft beeinflusst. Dies gilt sowohl für gesunde Frauen als auch für jene mit Erkrankungen des Fortpflanzungssystems. Wie wir sehen werden, ist Fischöl ein fantastisches Mittel zur Verbesserung der Fruchtbarkeit. Es gibt zwei Gesundheitsprobleme, die besonders häufig für Unfruchtbarkeit verantwortlich sind.

1. Schwanger + Omega-3 und polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)

Beim polyzystischen Ovarsyndrom, das auch als PCOS abgekürzt wird, handelt es sich um eine Stoffwechselstörung. Die Ursache für die Entwicklung der Störung ist nicht bekannt, sie ist jedoch einer der Hauptgründe für Unfruchtbarkeit und warum man nicht schwanger wird. Sie zeichnet sich durch ein Hormongleichgewicht, einen erhöhten Insulinspiegel sowie eine höhere Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) aus. Obwohl ein ausreichend hoher LH-Spiegel notwendig für den Eisprung ist, führt dessen Erhöhung zu einer verstärkten Testosteronproduktion, die den Testosteronspiegel über das für den weiblichen Körper normale Niveau anhebt. Frauen mit PCOS stellen möglicherweise eine seltenere oder gar keine Regelblutung fest. Das Ausbleiben der Menstruation und die Tendenz zu einer fehlenden oder außerhalb des Zyklus stattfindenden Eifreigabe verringern die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden stark. Es gibt keine „medizinische Heilung“ für PCOS, aber die Wirkung der Störung auf den Körper kann durch Hormontherapie reduziert werden. Aufgrund seiner Fähigkeit, Hormonprofile auszugleichen und zu regulieren, können Omega-3-Fettsäuren die negativen Wirkungen von PCOS lindern. In Tests wurde beobachtet, dass diese Fettsäuren sowohl den LH- als auch den Testosteronspiegel senkten. In der Studie, aus der diese Ergebnisse stammen, ergänzten die Teilnehmer ihre Ernährung über einen Zeitraum von sechs Monaten täglich mit 1.500mg Omega-3-Fischöl. Ein niedrigerer Testosteronspiegel führt dazu, dass das weibliche Fortpflanzungssystem besser funktioniert. Omega-3-Fettsäuren scheinen allerdings auch andere Hormon-Ungleichgewichte zu regulieren. Eine Studie aus dem Jahr 2015 fand heraus, dass Supplementierung mit Omega-3 den Adiponectin-Spiegel von Frauen erhöhte und das schwanger werden begünstigt. Dieses Hormon steht in Verbindung mit einem gesunden Reproduktionssystem und Frauen haben von Natur aus einen höheren Spiegel als Männer. Frauen mit einer erhöhten Adiponectinkonzentration besitzen eine höhere Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. Die Studie zeigte, dass verbesserte Adiponectinwerte einen regelmäßigeren Zyklus zur Folge hatten. Das bedeutet, dass die Eizellen innerhalb des korrekten Zeitraums freigegeben wurden, was ein erfolgreiches schwanger werden erleichtert.

2. Mit Omega-3 und Endometriose leichter schwanger werden

Bei dieser Erkrankung wächst die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle. Die Schwere der Endometriose variiert, jedoch werden bis zu 50% der betroffenen Frauen unfruchtbar. Das Wachstum des Gebärmuttergewebes außerhalb des dafür vorgegebenen Bereichs kann das umliegende Gewebe reizen. Wiederholte Entzündungen können dann zur Bildung von Narbengewebe führen, welches wiederum die Funktion des Reproduktionssystems behindern kann. Narbengewebe um den Uterus herum kann verhindern, dass die befruchteten Eizellen sich in die Gebärmutterschleimhaut einnisten können. Wenn die Eierstöcke betroffen sind, kann außerdem die Qualität der Eizellen leiden. In schweren Fällen ist die Krankheit in der Lage, die Strukturen des Beckenbereichs zu verformen. Die Hauptbehandlungsmethode für Endometriose ist die operative Entfernung des Narbengewebes. Häufig wird die Gebärmutter entfernt (diese Operation wird Hysterektomie genannt), da der Schaden oft nur schwer oder gar nicht rückgängig gemacht werden kann. Es könnte jedoch Möglichkeiten geben, die Entwicklung der Krankheit zu verhindern und ihre Schwere einzuschränken, sodass sie die Fruchtbarkeit nicht beeinträchtigt. Es wird vermutet, dass der Konsum von Omega-3-Fettsäuren eine Rolle für das Endometrioserisiko spielt, insbesondere eine zu geringe Aufnahme von EPA. Eine Studie aus dem Jahr 2014 fand heraus, dass Frauen, die viel EPA zu sich nahmen, ein niedrigeres Risiko für die Entwicklung von Endometriose zu besitzen schienen. Dies deutet darauf hin, dass die Fettsäure sich für einen Präventionsansatz eignen könnte. In Fällen, in denen die Erkrankung bereits ausgebildet ist, kann Omega-3-Fischöl nützlich sein, um diese zu unterdrücken. Die antiinflammatorischen Eigenschaften von Omega-3-Fettsäuren sind wissenschaftlich gut belegt und die Fähigkeit Entzündungen zu bekämpfen gilt als eine der nützlichsten Wirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln mit Omega-3. Da Endometriose Entzündungen verursacht, welche zu Schäden am Reproduktionssystem führen, können Omega-3-Fettsäuren eine positive Wirkung beim Umgang mit der Erkrankung haben. Weniger Entzündungen bedeuten auch weniger Schäden am Reproduktionssystem und eine geringere Chance, dass die Endometriose zur Unfruchtbarkeit führt. Diese Theorie wurde in eine Studie im Jahr 2013 an Mäusen getestet und es wurde gezeigt, dass Entzündungen im Zusammenhang mit Endometriose unterdrückt wurden. Obwohl die Studie an Mäusen durchgeführt wurde, haben viele vorangehende Studien zu Omega-3 und Entzündungshemmung mit menschlichen Teilnehmern ähnliche Ergebnisse gezeigt. Es ist also relativ sicher, dass die antiinflammatorische Wirkung, die bei Mäusen beobachtet wurde, auf ähnliche Weise auch bei Menschen auftreten würde. Egal ob Unfruchtbarkeit durch PCOS, Endometriose oder einfach eine schlechte Ernährung verursacht wird, Omega-3-Fettsäuren sind ein sicherer und effektiver Ansatz, um die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen. Die hormonregulierenden und entzündungshemmenden Eigenschaften dieser Fettsäuren können zwei der häufigsten Hindernisse für eine erfolgreiche Schwangerschaft bekämpfen. Obwohl es kein Allheilmittel ist, so kann Fischöl als Nahrungsergänzungsmittel doch ein äußerst nützliches Hilfsmittel auf dem Weg zu Schwangerschaft sein.

Quellen

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